Ernährung
Täglich ausreichend essen und trinken ist lebensnotwendig. Wir achten mit besonderer Sorgfalt darauf, dass diese grundlegenden menschlichen Bedürfnisse auch dann gewährleistet sind, wenn der gesundheitliche Zustand die selbstständige Nahrungsaufnahme verhindert.
Um den Gesundheitszustand zu erhalten oder auch zu verbessern und eine Mangelernährung zu vermeiden, wird der Patient mit Einsatz von medizinischen Hilfsmitteln künstlich ernährt. Für die künstliche Ernährung gibt es verschiedene Formen, die zu Hause problemlos möglich sind. Der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten, Alter, Größe und Gewicht spielen bei der Entscheidung für die beste Ernährungstherapie eine wichtige Rolle.
Die Ernährungssituation des Patienten wird gemeinsam mit den betreuenden Ernährungsexperten und des Pflegepersonals vor Ort eingeschätzt. Anschließend werden die weitere Therapie und Versorgung geplant und durchgeführt. Unsere Pflegefachkräfte sind im Umgang mit den verschiedenen Formen der Ernährung vertraut und eingewiesen.
Ernährungsformen im Überblick:
Parentale Ernährung: Wenn die „Schluck- und Verdauungsstraße“, infolge von Operation oder Krankheit ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann, wird häufig diese Form der künstlichen Ernährung gewählt. Mit einer Infusionslösung gelangen alle wichtigen Nahrungsbestandteile über die Vene in das Blut des Patienten. In der Lösung sind die Bausteine enthalten, die für eine ausgewogene Ernährung nötig sind: Flüssigkeit, Kohlenhydrate, Salze, Eiweiße, aber auch Vitamine, Fette und Spurenelemente. Die Zusammensetzung der Infusionslösung wird individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt und hängt davon ab, ob der Patient auch selbstständig essen und trinken kann oder ob er sich vollständig parental ernähren soll.
Enterale Ernährung: Die künstliche Nahrungszufuhr und -aufnahme wird über den Magen-Darm-Trakt gewährleistet. Durch die spezielle Krankheitssituation des Patienten kann die Gefahr einer Mangelernährung entstehen. Um dies zu vermeiden, kann diese Form der Ernährung vorteilhaft oder gar erforderlich sein. Die enterale Ernährung umfasst sowohl Trink- als auch Sondennahrung und ist an die spezielle Situation des Patienten angepasst.
Trinknahrung ist eine Zusatznahrung, die für unterschiedliche Krankheitsbilder und Bedürfnisse hergestellt wird. Der Patient nimmt sie zusätzlich zur normalen Ernährung zu sich. Aber auch eine ausschließliche Ernährung mit dieser Kost ist möglich. Die Trinknahrung gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und mit unterschiedlichem Energiegehalt.
Sondennahrung wird durch eine Sonde über einen dünnen Schlauch verabreicht. Die Sondenkost enthält alle wichtigen Bausteine, die für eine ausgewogene Ernährung nötig sind. Je nach Gesundheitszustand und Krankheitsbild gibt es verschiedene Verabreichungsmöglichkeiten:
Bei der Nasensonde (Transnasale Sonde) wird die Sonde durch die Nase in den Magen oder Dünndarm gelegt. Diese Methode ist oft nur eine vorübergehende Lösung, beispielsweise in Folge einer Operation.
Bei der Magensonde (PEG-Sonde) wird die Sonde operativ durch die Bauchdecke gelegt und endet im Magen. Diese Methode wird oft gewählt, wenn eine Liegedauer von mehreren Jahren zu erwarten ist.
Bei der Dünndarmsonde (PEJ-Sonde) wird die Sonde operativ durch die Bauchdecke gelegt und endet im Dünndarm. Diese Methode wird angewandt, wenn eine Verengung des Magenausgangs oder eine Magenkrankheit vorliegt.